Hopfenweible

Das Hopfenweible

Altshausen ist das älteste Hopfenanbaugebiet in Oberschwaben. König Wilhelm I von Württemberg veranlasste im Jahre 1821 den Hopfenanbau in Altshausen. 1884 hatte Altshausen-Eichstegen, nach Dr. K. Stohr, Tettnang eine Anbaufläche von 353,00 ha. 1977 stellte der letzte Hopfenanbauer den Hopfenanbau ein. Die Hopfendarre, ein noch bestehendes Gebäude in Altshausen, erinnert an diese Zeit. Der Altshausener Hopfen war früher als Edelhopfen besonders begehrt. Wiederholt wurden die Produkte auf den großen Landesausstellungen mit 1. Preisen und silbernen Medaillen ausgezeichnet. Heute gehört Altshausen zum Siegelbezirk Tettnang. An die einstige Hopfenzeit will das Altshauser Hopfenweible erinnern. 

 

Das Hopfenweible stellt keinen Hopfennarren dar, sondern das Häs ist der Kleidung nachempfunden, mit dem die Frauen um die Jahrhundertwende in die Hopfengärten gingen: in einem etwas dunkleren oder weinroten Rock mit karierter Bluse, einer Schürze, dazu einen großen Strohhut. Dieser Strohhut wird mit einem bunten Halstuch über den Kopf gebunden. ,,Ärmelschoner" schützen die Ärmel der Bluse. Nicht immer kann es sich den Luxus von hohen Schnürstiefeln leisten. Die Maske zeigt ein Gesicht einer freundlichen alten Frau mit faltigem Gesicht, bei der anstatt der Haare Hopfen unter dem Strohhut hervorschauen. In seinem Hopfenkorb, einem aus Weiden geflochtenen Henkelkorb, hatte das Hopfenweible früher Hopfenmesser und Vesper verstaut. Bis in die 80 iger war der Korb voller Wecken, Bretzeln, Gutsle, und Orangen. Heute ist der Korb voller Gutsle, Lutscher und anderen Überraschungen mit denen es den Kindern und aber auch den Großen beim Umzug eine kleine Narrenfreude macht.
Natürlich hat man sich früher im Hopfengarten viel Neues zu erzählen gewusst. Dabei kam niemand ganz ungerupft davon. Auch heute weiß das Hopfenweible noch einiges zu erzählen. Zeitweise hat es sogar ein Hopfenbuch dabei, in dem närrische Begebenheiten des abgelaufenen Jahres in bunten Bildern festgehalten sind.

 

Das erste Hopfenweible war Fritz Maier. Er erzählte den Zuschauern an der Straße, so wie es beim Hopfenzupfen üblich war, lustige Geschichten und berichtete von den Geschehnissen des vergangenen Jahres. In einem Büchlein waren die Vorkommnisse zum besseren Verständnis durch Zeichnungen von Georg Birk illustriert. Die Hopfenweible erzählten früher zum Beispiel:

….das Frau Lauber ihrer läufigen Hündin ein Teesieb „hinda rum bunda hot“.

….dass Josef Fürst, der Spezialist für Motoren, sein motorisiertes Dreirad, nachdem es nicht mehr lief, total auseinander genommen und dabei festgestellt hatte, dass kein Benzin im Tank war. 

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